In der Welt der sozialen Netzwerke ist das perfekte Foto nicht mehr wegzudenken. Bildbearbeitungsprogramme erfreuen sich, auch für den Otto-Normalverbraucher, stetig wachsender Bedeutung. Das Posting eines Selfies oder Shortvideos ohne vorherige Bearbeitung, ist heutzutage kaum noch in der Online-Welt zu finden. Vor allem junge User verwenden Bildbearbeitungsprogramme, um die eigenen Fotos zu optimieren. Dabei werden vorrangig Lichteffekte, Farbintensitäten, Kontraste und Zuschnitte eingesetzt. Die Bilder werden einfach über das Smartphone geschossen, in die Bearbeitungs-App hochgeladen und mit wenigen Handgriffen unkompliziert bearbeitet. Selbstverständlich gibt es auch Anwendungen für den Desktop-PC, mit denen man die Bilder nachbearbeiten kann. Auch die Werbeindustrie, Unternehmen und Affiliates, die ein Produkt bzw. eine Dienstleistung repräsentieren, profitieren von den Möglichkeiten der Bearbeitungsprogramme. Die Bearbeitung von Bildern und Videos ist vor allem für Werbezwecke ein oft genutztes Tool. Zudem ist auch die Erstellung von Logos und Social-Media-Grafiken mit Bildbearbeitungsprogrammen möglich.
Die Entstehung der Bildbearbeitung geht zurück ins Jahr 1855, zu der zweiten Weltausstellung in Paris. Dort zeigte ein deutscher Fotograph das erste Mal die Möglichkeiten der Retusche, indem er zwei Versionen des gleichen Portraits darstellte. Die Möglichkeiten der Retusche erlaubten schon 1855 die Belichtung und Zusammensetzung verschiedener Negative, und die damit entstandene Komposition. So war es möglich, Köpfe auf fremde Körper zu setzten. Weiterentwicklungen fanden sich Anfang des 20. Jahrhunderts im Bemalen und Ausradieren der Negative. Das ermöglichte es den Künstlern geschlossene Lider zu öffnen und Fettpölsterchen zu retuschieren. Bereits 1920 wurden störende Objekte aus Bildern herausgeschnitten oder übermalt. Dank digitaler Fotografien und verbesserter Bearbeitungs-Programme, ist die Veränderung des Bildes schneller und einfach als je zuvor.
Bildbearbeitungsprogramme beinhalten viele Features, die das Foto zu einem wahren Kunstwerk machen können. Der Kreativität des Users sind dabei keine Grenzen gesetzt. Die wohl am Häufigsten genutzten Bearbeitungsfunktionen sind neben der Retusche, den Zuschnitten und dem Freistellen, auch noch die Maskierungen, die Verbesserung von Tonwerten, sowie die Farbsättigung und Schärfung. Auch die Gradationskurve, zum Verbleichen oder schaffen eines stärkeren Kontrastes, wird immer mehr genutzt.
Unter der Retusche verstehen sich vielfältige Anwendungen. Unter anderem lassen sich mit Werkzeugen wie dem Klonwerkzeug, dem Reparaturpinsel, dem Werkzeug für das Entfernen von Flecken und Schönheitsfehlern, ein ebenmäßiges und fehlerfreies Bild gestalten. Pickel im Gesicht eines Models sind damit kein Problem. Auch Flecken auf Kleidung oder blaue Flecken an Knien können so entfernt werden. Elemente lassen sich spielerisch nachfärben oder neu färben. Andere Features sind die Schärfung von Elementen und die Einstellung des Kontrasts. Anhand von Teiltonungen lassen sich darüber hinaus wärmere oder kühlere Atmosphären schaffen.
Zuschnitte sind unter anderem die Veränderung der Bildformate. Bilder lassen sich einfach begradigen und zuschneiden. Mit integrierten Overlay-Rastern lassen sich Regeln, wie der Goldene Schnitt und die Erstellung von Bildkompositionen, unkompliziert umsetzen. Bildkompositionen sind die Zusammenfügung unterschiedlicher Objekte in ein Bild. Dabei werden verschiedene Masken erstellt, die der User dann in gewünschter Weise übereinanderlegen kann. Darüber hinaus lassen sich mit dem Freistell-Werkzeug unerwünschte Objekte aus dem Bild entfernen und andere einfügen.
Bei der Farbbearbeitung lassen sich diverse Änderungen vornehmen. Zum einen kann die Farb-Temperatur und die Tönung der Bilder optimiert und angepasst werden. Bei der Bearbeitung des Tonbilds wird die Belichtung und der Kontrast angepasst. Hier lassen sich auch der Weißabgleich und die Schwärze einstellen. Präferenzen werden mit der Klarheit, der Dynamik und der Sättigung bestimmt. Die Gradationskurve erhöht den Kontrast oder verbleicht das Bild. Die Schattierungen und Fokussierungen, die Hervorhebung von Highlights, Lichteffekte, Weiche Kanten und Rundheit, sowie die Rauschreduzierung und Hervorhebung von Details sind zusätzliche Funktionen, mit denen ein Bild bearbeitet werden kann. Darüber hinaus lassen sich durch Farbfilter und Farbverläufe wahre Meisterwerke erstellen. Das Verschwimmen des Hintergrunds und die Einstellung der Schärfe verleihen Details und Kanten, eine besonders greifbare Ansicht.